#35 Lotta Lubkoll über Wandern, Glück und lange Ohren
Mit Esel Jony zu Fuß von München bis ans Mittelmeer, und noch viel mehr :)
02.05.2024 69 min
Zusammenfassung & Show Notes
In dieser Episode berichtet Lotta Lubkoll über ihre Wanderungen und Erlebnisse mit Esel Jonny. Vorsicht, diese Episode könnte euer Leben verändern Ein Vortrag von Lotta Lubkoll, bei dem sie von ihrer Wanderung mit Esel Jonny erzählte, war der letzte Auslöser für die Entscheidung im Mai selbst mit Igor auf eine große Reise zu gehen.
Wir freuen uns über Deine Themenwünsche und Fragen!
Kennst du einen spannenden Interviewgast? Eine interessante Wissenschaftlerin? Nur her mit den Vorschlägen!
Mails bitte an: andreas@hof-sonnenweide.at
Du willst uns gerne helfen, Zeit am Hof und mit den Tieren verbringen? Dann melde Dich bitte bei elisabeth@hof-sonnenweide.at
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/tiere/taube-in-hagen-mit-tempo-40-geblitzt-radarfalle-der-polizei-19639018.html
Hier kannst du alle Werbungen nachhören:
https://www.hof-sonnenweide.at/podcast/podcastwerbung/
Website Lotta:
https://www.eseljonny.de/
Lass die Sau raus! Playlist:
https://open.spotify.com/playlist/3Dr5ZWnsk3F4Lsw8gZJmeU?si=54ac3df2e0da4f18
Lotta:
https://open.spotify.com/intl-de/track/6Ga8s2LBzSGka4lEY4WkCD?si=649020f4a145497a
Andi:
https://open.spotify.com/intl-de/track/6W7ztLBiRzBN46ZaPAcQ0F?si=67c1c21e42834b5c
Soundeffekte:
Pixabay
Fotocredit Titelfoto: Jan Engelhardt
Credit des Titelsongs:
The Green Orbs - Dancing on Green Grass
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Lotta:
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Andi:
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Soundeffekte:
Pixabay
Fotocredit Titelfoto: Jan Engelhardt
Credit des Titelsongs:
The Green Orbs - Dancing on Green Grass
Transkript
Du weißt auch nicht, wie lange du mal da
sein darfst.
Und jetzt warte mal nicht auf den einen
Moment, wo dann irgendwie alles
zusammenkommt und super passt, sondern
wenn du das wirklich machen möchtest, dann
mach den ersten Schritt und geh das jetzt
an, weil keine Ahnung, was morgen
passiert.
Der Johnny, mit dem kann man nicht
wirklich was planen.
Der lebt total im Hier und Jetzt.
Jetzt grasst er hier, jetzt steht er hier,
jetzt liegt er hier.
Da hat er mir auf eine liebenswürdige,
aber gleichzeitig unverhandelbare Art und
Weise Langsamkeit.
in meinem Leben gelehrt.
Und das war auch das, was ich eigentlich
unterbewuckt gesucht habe und was mir auch
sehr, sehr gut getan hat.
In diesem Podcast geht es tierisch
interessante Persönlichkeiten, aber auch
Menschen, die Schönheit der Natur und ein
kleines Paradies namens Hofsonnenweide.
Wir berichten über unsere Erlebnisse am
Lebenshof, plaudern über Themen, die uns
gerade bewegen und laden spannende
Menschen zum Gespräch.
Eine kurze Info vorweg, leider hat Lotta's
Mikro gestreikt und wir mussten das
Gespräch übers Handy führen.
Deshalb ist die Soundqualität nicht ganz
so gut, wie ihr das normalerweise gewohnt
seid.
Bin mir aber sicher, dass ihr euch ganz
sicher gerne anhören wollt, weil es ein
sehr spannendes Gespräch mit einer
unglaublich interessanten Person geworden
ist.
Viel Spaß dabei.
Herzlich willkommen bei Lass die Sau raus,
dem Podcast von Hof Sonnenweide mit
Elisabeth und Andreas Nussbaum.
Wir lassen heute wieder die Sau raus und
euch bei der Hoftür rein und die Hoftür
heute in der Nähe von München und zwar bei
der Lothar Lubkoll.
Herzlich willkommen, Lothar.
Ja, wir freuen uns total.
Hallo, danke euch.
Danke schön.
Ja, ich habe in der Vorbereitung vom
Podcast, habe ich überlegt, wie bin ich
überhaupt zu dir oder auf dich gekommen
und bin dann draufgekommen, das ist schon
einige Jahre her, da habe ich mich sehr
für Vanlife interessiert und bin irgendwie
auf diesem Kanal On Peace and Love, glaube
ich heißt das auf YouTube.
auf eine Mädel gestoßen, die ihren Van
umgebaut hat, damit ein Esel drin auch
wohnen kann.
Und da haben wir gesagt, ey cool, das ist
meine beiden Leidenschaften, Vanlife und
Weißt du nicht, dass der Mann mit drinnen
wohnen kann?
Esel.
Nein, dass der Esel mit drinnen wohnen
kann.
Das hat der Elisabeth gefallen.
Ja, und dann war unsere Huforte Bedinder,
die auch eine Freundin von mir ist und
meine Leidenschaft fürs Weitwandern damals
noch in Gedanken teilt, die hat zwei
Pferde.
Und ich habe ihr das erzählt und sie hat
gesagt, ja.
Sie kennt jemanden, der ist mit einem Esel
von München nach Venedig gewandert.
Und dann sind wir draufgekommen, hey, das
ist die gleiche Person.
Also schon einige Jahre habe ich dich auf
dem Radar, weil man ja gerade was
Eselwanderungen betrifft, nicht so viele
Leute findet auf den Social Media -Kanälen
mit Pferd, ja, Esel, nein, oder wenige.
Und so bist du mir das erste Mal
aufgefallen und dann habe ich das Ganze
natürlich ein bisschen mitverfolgt auf
deinen Social Media und YouTube -Kalälen.
Aber vielleicht kannst du selbst mal
erzählen, wie bist du zum Esel gekommen?
Ja, also vielen Dank für die o -schöne
Vorstellung.
Ja, also ich bin zum Johnny gekommen.
Als ich das erste Mal den Film Shrek
geschaut habe, da war ich so zehn Jahre
alt und Shrek, das ist ja so ein
Kinderfilm, also ein Zeichentrickfilm mit
einem grünen Farbewesen, dem Ogre und dem
besten Kumpel, dem Esel.
Und ich habe mich damals einfach in die
Figur des Esels verliebt und dachte mir,
hey, der ist so cool und der ist so süß
und irgendwie ist der witzig.
Und irgendwie hat er mir auch leid getan,
weil er da nicht so richtig ernst genommen
wurde.
Und es wurde immer wieder.
ein bisschen der nervige Esel als nerviger
Eselwoller bezeichnet.
Und dann habe ich gemerkt, dass Esel im
Allgemeinen bei uns Menschen ja oft als
stur und dumm bezeichnet werden.
Und ich fand das als Kind schon ziemlich
unfair und dachte mir, ich glaube, ein
Esel hat mehr drauf, als stur und dumm zu
sein.
Ich glaube, das ist nur irgendwie, weiß
nicht, wie sich das etablieren konnte,
aber ich will das mal rausfinden und ich
möchte auch gerne so einen Esel als Kumpel
haben und damals auch schon am liebsten
mal mit dem Wandern gehen.
Ich weiß gar nicht so genau, wie ich aufs
Wandern gekommen bin.
Ich bin nämlich super ungern zu Fuß
unterwegs gewesen.
Vorher ging es mir eigentlich immer viel
zu langsam.
Und ich bin dann später, als ich erwachsen
war, mit dem Auto lieber mal irgendwo
hingefahren, wie ich gesagt habe, ich
wandere da jetzt hin.
Das war eigentlich gar nicht so auf meinem
Schirm.
Aber Wandern mit dem Esel, da hatte ich
irgendwie Bock drauf.
Und da hatte ich das Gefühl, mir tut das
gut.
Genau, und dann hatte ich diesen Traum
sehr lange im Hinterkopf, also über zehn
Jahre, wo ich immer mal wieder dran
gedacht habe, aber mein Gott, es gibt ja
noch tausend andere Dinge in der Welt und
im Leben, die einen dann halt auch
ablenken, manchmal von den großen Träumen,
die man hat.
Und ja, dann ist leider mein Papa
gestorben, als ich 22 Jahre alt war, 2016.
Und das ging alles relativ schnell.
Und er ist dann
Ja, er hatte auch einen großen Traum, den
er sich nicht hat verwirklichen können,
weil er eben immer auf die Rente
hingearbeitet hat und dann gemeint hat,
wenn er mal in Rente ist, dann möchte er
mit einem Traktor und einem Zirkuswagen
einmal ums Mittelmeer fahren.
Und dann habe ich gecheckt, hey, Lotta,
ich weiß auch nicht, wie lange du mal da
sein darfst.
Und jetzt warte mal nicht auf den einen
Moment, wo dann irgendwie alles zusammen.
kommt und super passt, sondern wenn du das
wirklich machen möchtest, dann mach den
ersten Schritt und geh das jetzt an, weil
keine Ahnung, was morgen passiert.
Genau, und dann habe ich relativ schnell
danach dann entschieden, ich will jetzt
mit dem Esel wandern gehen.
Ich will mir jetzt endlich diesen großen
Traum erfüllen.
Und dann musste ich erst mal gucken, okay,
wo kann ich eigentlich einen Esel halten?
Was brauchen denn diese Tiere eigentlich,
glücklich zu sein?
Und wo kriege ich eigentlich einen Esel
her?
Aber so ist das ganz erst mal gestartet.
Ich muss ja gleich dazu sagen, für
diejenigen, die ich nicht kenne, was mir
an dir damals aufgefallen ist,
beziehungsweise auf deinen Kanälen, wir
kannten uns ja nicht persönlich, dass du
den Esel als Begleiter gesehen hast und
nicht als jemand, der dein Gepäck
schleppt.
Das ist natürlich mir ganz besonders
wichtig gewesen, weil ich habe schon ein,
zwei Bücher gefunden über zwei Eseln auf
dem Jakobsweg und so weiter.
Und das hat mir überhaupt nicht gefallen,
weil der Esel einfach zum
Als Paktier.
Genau.
Und das war bei dir komplett anders.
Und das hat man sofort gemerkt, dass diese
Verbindung total passt.
Und das entspricht immer genauso wie wir
Tiere oder ich, Eseln beim Spazieren gehen
und beim Wandern sehe.
Ja, ich glaube, du hast in Igor, sage ich,
das ist mein Esel, in Johnny über eBay
Kleinanzeigen dann schlussendlich
gefunden, oder?
Genau, also das war so gar nicht gedacht
eigentlich.
Das war mehr...
oder weniger zufällig.
Ich habe mir gerade einen anderen Esel
angeguckt und der war aber einfach noch zu
jung, auch noch zu jung, Gepäck zu tragen
und das habe ich mir noch nicht zugetraut,
den von Anfang an erst mal zu erziehen.
Ich wollte ja am liebsten gleich nächstes
Jahr loswandern und da wäre der Oskar
einfach nicht der Richtige gewesen und das
habe ich dann der Familie erzählt und habe
gemeint, hey der Oskar ist mega lieb,
danke, dass ich ihn anschauen durfte.
Aber ich habe das Gefühl, das passt nicht
so ganz.
Ich suche dann doch was anderes und dann
haben wir gemeinsam
Da dann auf eBay klein anzeigen.
Also sie meinte, sie hat eh vor kurzem da
noch mal einen Esel gesehen, weil sie sich
schon da auch immer mal wieder umschaut.
Und dann habe ich mir den angeguckt.
Und ja, und dann bin ich da mal.
Es war eh auf dem Heimweg nach München an
der Autobahn direkt war so ein Esenhof und
beziehungsweise Pferdehof.
Und da stand der Johnny und bei uns hat es
einfach direkt gut gepasst.
Und.
Genau das, was du sagst.
Mir ging es eben nicht darum, dass ich
jetzt einen Esel dabei habe, weil ich zu
faul bin, mein Gepäck zu schleppen.
Ich finde, dafür ist der Aufwand auch
einfach eigentlich zu groß.
Ich meine, wenn ich jetzt nur einen Esel
als Gepäckträger mitnehmen würde, ist das
zahler Schwachsinn.
Wenn man überlegt, was man alles irgendwie
auch bedenken muss und so, wenn man dann
ein Tier dabei hat.
Da würde ich dann lieber, wenn es mir nur
darum geht, einfach wirklich mein Zeug,
also macht für mich keinen Sinn, sondern
mir ging es darum, ja, einfach dieses Tier
besser kennenzulernen, den Johnny
insbesondere kennenzulernen, mit ihm
gemeinsam Zeit zu verbringen, Abenteuer zu
erleben, so einen schönen Begleiter dabei
zu haben, der jetzt aber vielleicht auch
nicht unbedingt ein Mensch ist, mit dem
ich mich die ganze Zeit auf menschliche
Art und Weise unterhalten muss, sondern...
Ja, dann noch mal auf einer ganz anderen
Ebene einzutauchen beim Wandern und eben
auch diese Ruhe zu genießen und auf der
anderen Seite auch nichts planen zu
können.
Ich plane mich doch relativ gerne,
erwische ich mich immer wieder dabei und
dann ärgert es mich, dass ich schon
irgendwas geplant habe, weil ich nicht
mehr so spontan sein kann.
Und der Johnny, der.
Mit dem kann man nicht wirklich was
planen.
Der lebt total im Hier und Jetzt.
Jetzt grasst er hier, jetzt steht er hier,
jetzt liegt er hier.
Jetzt will er nicht über die Brücke
drehen, weil er Angst hat.
Da hat er mir auch eine liebenswürdige,
aber gleichzeitig unverhandelbare Art und
Weise Langsamkeit in meinem Leben gelehrt.
Das war auch das, was ich eigentlich
unterbewuckt gesucht habe und was mir auch
sehr gut getan hat.
Klar hat er Johnny auch Gepäck getragen.
Ich kann seine Sachen natürlich auch nicht
selber alle mitschleppen.
Ein Esel hat ja auch einiges dabei, wenn
man dann so wandern geht.
zum Beispiel seine Regendecke oder sein
Heu oder seine Hufschuhe, Hufausquazer,
Wasser für ihn, der Salzleckstein, einen
mobilen Wanderreizaun.
Und das hat dann hauptsächlich der Johnny
getragen.
Und ich mein Zeug.
Also wir haben fair geteilt.
Jeder hat maximal 20 Prozent vom
Körpergewicht getragen, aber auch nur,
wenn das Wasser halt komplett vollgefüllt
war.
Ich bin gerade erstaunt, du hast den
Salzleckstein mitgeschleppt.
Ein Kleiner.
Keine so fette Kaufen, das ist doch ein
bisschen groß.
Aber ja, weißt du, so ein ganz kleines
Ding, wo der Johnny halt wissen durch mal
dran rumschlabbern kann, das Gefühl ist,
das war er schon dankbar dafür, aber so
ein Flachen, also das Ding war nicht
schlag.
Ja, Andi, du darfst doch mal fragen.
Werbung.
Das ist Wahnsinn!
Eine Patenschaft für ein Handel.
Handel, Handel, Handel, Handel!
Eiskart.
Kann ich keine Chick -Mack -Markets mehr
sehen.
Das ist Wahnsinn!
Ich tanze mit dem Geflügel.
Flügel, Flügel, Flügel, Flügel!
Wahnsinn!
Wir finden es ist der absolute Wahnsinn,
wie viele Menschen unsere Arbeit bereits
in Form einer Spende oder Patenschaft für
unseren Lebenshof unterstützen.
Wir freuen uns aber auch wahnsinnig über
eine 5 Sterne Bewertung, eine Rezension
oder ein Abo für den Podcast.
Also wahnsinnig, vielen Dank dafür.
Das ist wahnsinn.
Werbung Ende.
Du hast ja über deine Reisen auch zwei
Bücher geschrieben, beide Spiegel
Bestseller, Congrats!
Dazu sprechen wir mit einer Bestseller
Autorin.
Das erste tatsächlich über diese erste
Reise auch von München Richtung Italien
und da ging es nur mit Esel und im zweiten
Buch beschreibst du dann die Reise auch
mit dem Esel und dem Van.
Genau und mit dem Stefan.
Stimmt, genau.
ihn nicht zu vergessen.
Wie kam denn nach München, also nach der
Wanderung zu Fuß die Idee zum Van?
Also die Idee zum Van kam dadurch, dass
wir nach Hause gekommen sind, dadurch,
dass mein Onkel uns mit einem
Pferdeanhänger abgeholt hat unten in
Italien am Meer bei Chiorcia.
Und das war natürlich mega cool, dass er
das gemacht hat und dass er mir das
angeboten hat.
Aber ich wusste schon, ich möchte
unbedingt mit dem Johnny noch weitere
Wanderungen unternehmen.
Und ich möchte es gibt noch so viele
schöne Wanderwege in Europa, die wir gerne
erkunden würden oder die ich gerne
erkunden würde.
Und ich glaube, wenn der Johnny Lust hat,
dann ist er da sicher gerne dabei.
Kann man ja immer mal so beobachten.
Und da habe ich mir gedacht, es ist
irgendwie.
Unpraktisch, wenn ich immer von meinem
Onkel dann abhängig bin, dass der uns
irgendwo hinfährt oder irgendwo abholt.
Vor allem, weil er ja auch schon mal 350
Kilometer weit weg wohnt von da, wo Johnny
und ich leben.
Das heißt, es ist schon mit ziemlich viel
Aufwand verbunden und mit einigen
Urlaubstagen von seiner Seite.
Und da wollte ich einfach ein bisschen
flexibler sein mit dem Johnny und habe
dann geschaut.
Also ich hatte damals eben weder ein
Zugfahrzeug für einen Anhänger.
Ich hatte damals nur so einen kleinen
Viertel.
Picanto, glaube ich.
Und da hatte er aber auch keinen
Anhängerführerschein.
Das heißt, ich hätte ein Zugfahrzeug
kaufen müssen, einen Anhänger und noch den
Anhängerführerschein machen.
Und das waren drei Sachen, die waren für
mich damals einfach nicht drin, also rein
finanziell nicht.
Und zusätzlich habe ich dann mir gedacht,
wenn der Johnny jetzt in so einem
Transporter stehen würde, dann, ich habe
das mal bei Judith Schmidt gesehen.
Judith Schmidt ist eine Iseltrainerin für
diejenigen, die es nicht kennen.
Genau, ganz bekannte.
Genau, genau.
Wir sind jetzt mit der Eseltrainerin, mit
der haben wir mit Jonny und ich auch schon
Workshops gebucht und ich mache immer
wieder Online -Seminare.
Mit ihr kann ich immer wieder was Neues
lernen, auch wenn ich gefühlt ihre Bücher
schon auswendig kenne, aber irgendwie ist
immer wieder was Neues dabei.
Und da hatte ich dann, da habe ich mir
dann gedacht, so ein Transporter wäre
eigentlich super, weil dafür habe ich den
Führerschein.
Ich habe nicht noch mal extra ein Fahrzeug
hinten dran hängen, das ich mich kümmern
muss.
Ich muss es ja auch irgendwo hinstellen,
irgendwo parken.
Brauchst du wieder TÜV, bla bla bla.
Und zusätzlich hatte ich das Gefühl, dass
der Johnny da auch bestimmt gemütlicher
drin steht, weil ich habe die direkte
Connection zum Johnny, wenn wir fahren.
Also ist ja nur ein Gitter dazwischen.
Ich kann mich umdrehen, kann ihn
beobachten, kann gucken, wie er drin
steht, kann mit ihm sprechen während der
Fahrt.
Und so ein Transporter ist ja auch besser
abgefedert eigentlich als ein...
als ein Anhänger und dann habe ich mich ja
erkundigt, was muss ich denn da
tiertransportmäßig beachten, dass ich das
so umsetzen kann, dass der Johnny da
wirklich sicher mitfahren kann und ich
aber gleichzeitig noch den Rest des
Platzes, den der Johnny nicht braucht, als
Campervan nutzen kann.
Und dann habe ich das so umgebaut, dass es
Campervan ist und gleichzeitig
Eseltransporter.
Ich dachte zuerst, ja, das ist eine
relativ neue Idee, aber irgendwann habe
ich dann rausgefunden, das gibt es für
Pferde.
Und das gibt es sogar aus Playmobil.
Also so originell war ich mir gar nicht.
Aber du hast es dir nicht bauen lassen,
sondern du hast es dir selber gebaut.
Ich finde, das ist das Bemerkenswerte.
Und du hast davor noch nie einen
Stichsäger in der Hand gehabt und eine
Akkubohrmaschine.
Genau, das kann man auch noch dazu.
Also ich lerne einfach immer gerne Neues
und alles wo ich sage, ich habe keine
Ahnung davon, aber ich würde es gerne
kennen, dann gehe ich jetzt einfach mal
an.
Und das Lustige ist ja, sobald man den
ersten Schritt macht, dann funktioniert
das ja auch irgendwie meistens.
Also ich habe dann damals mir von meiner
Familie Akkubohrer und Stichsäge zu
Weihnachten gewünscht.
Was man sich halt so wünscht als moderne
Frau.
Genau.
Dann habe ich mir von meinem minimal
ersparten Geld gerade so den Transporter
kaufen können.
Der war innen drin halt komplett leer.
Und dann habe ich angefangen, ihn da zu
schrauben und zu bauen vor meiner Wohnung.
Eigentlich habe ich dann nur so einen
Parkplatz und da habe ich dann mal
irgendwie ein paar Bretter ausgebreitet
und das mal alles ausprobiert.
Und dann kam relativ schnell auch mein
Nachbar vorbei und hat mich belächelt,
weil ich versucht habe, ein viel zu dickes
Kantholz mit meiner viel zu kleinen
Stichsäge irgendwie auseinanderzubringen.
Und dann meinte er, hey, ich habe eine
Werkstatt.
Ich habe da.
Eine Tischkreissäge, ich habe da eine
Kappsäge, ich erkläre dir das, du kannst
das mitnutzen, wenn du möchtest.
Das war natürlich cool, dann kam auch mein
Onkel vorbei, hat mir erklärt, wie ich den
Akkubohrer und das alles richtig benutze,
dass hier die Hölzer nicht springen.
Und na ja, long story short, auf jeden
Fall ist da cross dann irgendwann ein...
schöner Campervan für Jonny und mich
geworden.
Damals habe ich aber den Stefan noch nicht
gekannt, sonst hätte ich das Bett ein
bisschen größer gebaut.
Das muss man halt kuscheln.
Ist auch okay.
Ich habe jetzt nämlich einen Podcast von
dir gehört, einen österreichischen
Unterhart.
Der Moderator erwähnt, du machst gerade
den LKW -Führerschein.
Und im zweiten, ich habe zwar nichts
gefunden auf Social Media dazu, aber im
zweiten Buch erwähnt du auch, dass du ...
davon träumst, du und Stefan, davon
träumst, dir einen Oldtimer -Lkw
auszubohren.
Ist es gerade im Werden?
Ich sehe dich grinsen.
Genau.
Ja, ja, es ist im Werden.
Es ist tatsächlich ein größeres Projekt,
als wir gedacht haben, also zeitlich
gesehen, weil wir ja beide doch auch
irgendwie Vollzeit arbeiten und viel
unterwegs sind.
Aber jede freie Minute.
wird im Moment in einen Oldtimer LKW
gesteckt.
Der war ursprünglich ein Pferdetransporter
und wird jetzt zum rollenden Tiny House
mit Eselstall umfunktioniert.
Das wird aber noch einige Zeit dauern, bis
das Ding fertig ist.
Im Moment hat das nicht mal einen Boden
drin, weil wie es halt so ist, man denkt
sich so, okay, der alte Boden, naja,
machen wir den mal raus.
Dann fängt man da an, rumzukratzen.
Auf einmal merkt man, dass der ganze Boden
eigentlich durchgegammelt ist.
Dann macht man den Boden raus, dann merkt
man, drunter sind ja die Träger
angerostet.
Dann kümmern wir uns erstmal den Rost.
Und so ist das alles erstmal rückwärts
gegangen wie vorwärts.
Aber wir sind dran und den Lkw
-Führerschein haben Stefan und ich jetzt
mittlerweile auch seit zwei Jahren.
Also 2022 haben wir den dann noch schnell
gemacht, bevor wir mit dem Scholli nach
Albanien aufgebrochen sind.
Okay.
Was mir aufgefallen ist, ich habe eben
beide Bücher gelesen und bzw.
angehört, ich habe es als Hörbuch gehört.
Das ist bei uns halt immer super
praktisch, neben der ganzen Arbeit mit den
Tieren dann nebenbei zu hören.
Was ich unglaublich spannend gefunden
habe, ist der Unterschied.
Weil ich habe mir eigentlich gedacht
vorher, dass mit dem Esel zu Fuß wandern
wesentlich mühsamer oder schwieriger ist,
sagen wir so, schwieriger, als mit dem
Wein zu fahren.
Und eigentlich war es ja nicht so, oder?
Erzähl einmal, wie hast du das empfunden?
Ja, also ich habe relativ schnell gemerkt,
dass es, als wir dann mit dem Van das
erste Mal unterwegs waren, dass ich da hab
wieder planen müssen, was ich eigentlich
gar nicht wollte.
Also ich bin die erste Reise, bin ich mit
dem Johnnie einfach losgelaufen und wir
haben halt, da hatten so eine grobe
Richtung und eine grobe Route, aber ich
wusste ja nicht, wie weit wir kommen und
irgendwann, so gegen 16, 17 Uhr haben wir
uns halt.
einen Übernachtungsplatz gesucht.
Wir wurden ja sowieso auch von
irgendwelchen Menschen dann oft
angesprochen.
Dann konnten wir bei denen im Garten
übernachten.
Oder ich habe gefragt, hey, wisst ihr
vielleicht den Sportplatz oder den Bauern
in der Nähe?
Und irgendwie sind wir dazu zu Fuß, da
sehr schnell mit Menschen in Kontakt
gekommen.
Als ich dann mit dem Transporter unterwegs
war Richtung Richtung Portugal und ich
brauchte ja auch viele Übernachtungsplätze
und Rastplätze, weil ich eben mit dem
Johnny nicht lange fahre.
Wir fahren maximal drei Stunden am Tag.
Das habe ich so.
rausgefunden, dass das eine ganz gute Zeit
ist, wo der Johnny auch noch ganz geduldig
drin steht, unseren Heumampf.
Danach wird er dann ein bisschen
ungeduldig und hat keinen Bock mehr zu
fahren.
Und dann habe ich das schon da.
Genau, wirklich.
Also ich meine, dann habe ich so
rausgefunden, dass das einfach eine gute
Zeit ist für ihn, wo er auch Lust hat,
wieder einzusteigen.
Und dann suchen wir uns eben immer einen
Platz oder das war der Plan, dass wir uns
dann einen Platz suchen, von wo wir wieder
über mehrere Tage wandern gehen.
und dann fahren wir wieder ein Stückchen
weiter Richtung Süden.
Wenn man aber jetzt im Van auf der
Autobahn ist, dann hat man eher selten
Gespräche am Straßenrand.
Es ist natürlich viel schwerer, da erst
mal an die Menschen hinzukommen und erst
mal so einen Platz zu finden, wo kann ich
denn jetzt gut mit dem Johnny übernachten,
weil...
Selbst wenn ich dann einen schönen Platz
gefunden habe und dann kommt aber
irgendjemand und sagt, sorry, aber da
dürft ihr nicht parken und no camping hier
und so.
Ja, dann muss ich halt mit dem Van
weiterfahren.
Wenn ich jetzt mit dem Johnny zu Fuß
angekommen bin, dann war schon klar, dass
ich heute keine 10 Kilometer mehr mit dem
Esel weiterwander.
Mit dem Van geht es aber in
Anführungsstrichen ganz einfach.
Und da muss ich dann wirklich einmal
rausfinden, wie kann ich denn, während wir
unterwegs sind, einen guten Platz für uns
ausfindig machen?
wo wir uns dann auch wohlfühlen und
mehrere Tage bleiben können.
Und da bin ich dann auf Park4Night
gekommen.
Und zwar gar nicht auf diese
ausgeschilderten Parkplätze, die es dort
gibt, sondern wenn man für diese App
bezahlt, dann gibt es das Symbol Traktor.
Und Traktor bedeutet meistens, dass das
dann irgendwie ein Bauernhof ist oder so
etwas ähnliches.
Darüber habe ich dann die schönsten Plätze
gefunden, die eben auch für den Johnny
geeignet waren oder Johnny dann sogar
manchmal eine Riesenweide hatte, weil die
Pferde eben gerade nicht da waren oder die
Kühe gerade nicht da waren oder so.
Aber das hat eine Zeit gedauert, bis ich
das rausgefunden habe.
Und am Anfang, die ersten zwei Wochen
waren extrem anstrengend, weil halt auch
schlechtes Wetter war, weil ich immer
wieder geguckt habe, wo ist denn ein Platz
und geht es denn mit dem Johnny gut und
so.
Und dann ist es aber.
Schritt für Schritt doch einfacher
geworden.
Aber das war noch mal eine ganz andere Art
des Reisen.
Da musste ich mich wirklich erst mal
reinfinden.
Und dann waren wir dort ja auch wieder zu
Fuß unterwegs immer.
Aber eben da, wo es wärmer geworden ist,
weil als wir in Deutschland Bus gefahren
sind, da hat es gerade geschneit.
Wir waren ja zum Überwinden an den Spanien
und Portugal.
Und wie war das bei der ersten Reise?
Also eben zu Fuß?
Wie ist das da gegangen?
Gerade so die ersten ein, zwei Wochen?
Also eben vorher nicht gewandert, noch nie
so lange mit einem Esel, mit Übernachtung
irgendwo.
Und du hast ja noch ein kleines Backelauch
im Rucksack gehabt von Angst vor der
Dunkelheit und so weiter.
Du hast das nicht leicht gemacht, oder?
Wie war das?
Es war super aufregend.
Ich habe auch...
Es war aber auch super anstrengend.
Ich kann mich noch daran erinnern, dass
ich hoch mit hochrotem Kopf in Murnau
angekommen bin.
wo ich bei Freunden von meiner Mama
übernachten konnte.
Und die standen schon da mit dem
Fotoapparat und wollten ein Bild machen,
wie ich die Straße zu ihnen hinlaufe.
Und dann hat er aber am Ende kein Foto
gemacht, weil ich wohl so fertig aussah.
Also das war so die erste Woche, die
ersten paar Tage, weil ich da erst mal
reinkommen musste in diesen Alltag.
Also ich meine, das klingt natürlich total
romantisch und entspannend.
Ich wandere jetzt mit dem Esel.
Aber dass ich dann plötzlich komplett
alleine da war, die die Verantwortung
hatte für welchen Weg nehmen wir, wo
finden wir was zu essen, wo füllen wir
unser Wasser auf, wo baue ich allein schon
das Lager auch am Abend immer aufzubauen,
wenn man dann auch keine Routine hat und
dann findet man dies nicht und dann findet
man das nicht und wie mache ich eigentlich
jetzt den Zaun so fest, dass das alles
hält und so.
Und dann eben noch zusätzlich der
Schlafmangel, weil ich ja eben auch mit
extremer Angst vor der Dunkelheit da dann
losgewandert bin und auch die ersten
Nächte überhaupt nicht geschlafen habe.
Und da kamen so ein paar Sachen dazu und
zusätzlich eben auch noch die Hürden, die
mir gar nicht so klar waren, die ich mit
dem Johnny meistern musste.
Wenn da mal so eine Autoschranke im Weg
ist, da denkt man sich als Fußgänger, na
ja, gehe ich halt einfach drunter durch,
aber der Johnny bleibt davor stehen und
denkt sich.
Sorry, Lotte, aber ich bin kein
Springpferd.
Kannst du dir das auf anderes überlegen?
Und da waren schon so einige Hürden, wo
ich mir gedacht habe, echt jetzt hätte ich
nicht gedacht, dass ich damit eselig
durchkomme.
Wie sinnlos ist das denn?
Und da habe ich erst mal eine Zeit
gebraucht, da reinzukommen, eine Routine
zu finden, einen Alltag zu finden.
Und es ging wirklich in den ersten Wochen
extrem bergauf und bergab.
Was so bei, also wie es mir innerlich halt
ging.
Auf der einen Seite war ich so,
Happy und total innerlich so nervös und
hat mich gefreut und dachte mir, ich
erfüll mir jetzt meinen Traum und ich bin
gerade echt mit dem Ehe unterwegs und ich
muss morgen nicht ins Büro arbeiten und
wie geil ist das denn bitte?
Und gleichzeitig dann wieder, Gott, damit
habe ich nicht gerechnet, was habe ich mir
da nur angetan?
Das bringst du in deinem Vortrag übrigens
wirklich grandios raus, diese Berg - und
Talfahrt aus Emotionen, das kommt super
rüber im Vortrag.
kann man richtig schön mit erleben.
Danke schön.
Hast du so ein bisschen ein Zeithorizont,
ab wann es dann so bergauf gegangen ist,
wo du dann das Gefühl hast, so ist es bis
drinnen in dem Ganzen, hast du auch das
Vertrauen, ich nehme an, das ist ja auch
nicht so einfach am Anfang, immer in den
Schlafplatz, wo schlaft man, wo
übernachtet man, dieses Vertrauen dazu
gewinnen.
Genau, ich kann mich daran erinnern, dass
es nach zwei Wochen auf jeden Fall schon
besser geworden ist.
Aber wo ich richtig das Gefühl hatte, ich
habe jetzt eine Routine, das war zwischen
vier und sechs Wochen.
Also so ungefähr ein Drittel der Reise.
Da hatte ich irgendwie das Gefühl, jetzt
haben wir schon so viel geschafft.
Da hatten wir auch den Fernpass schon
hinter uns.
Kurz danach haben wir den Reschenpass
gemeistert.
Da hatte ich dann schon das Gefühl, wir
haben jetzt schon einige Hürden hinter uns
gelassen.
Das, was jetzt kommt, das kann jetzt auch
nicht mehr wilder sein, wie das, was jetzt
irgendwie schon war.
Und wir haben bisher immer irgendwie einen
Schlafplatz gefunden und das gemeistert.
Und da bin ich dann einfach entspannter
geworden, weil ich das alles schon ein
bisschen besser einschätzen konnte.
Weil natürlich auch der Johnny entspannter
geworden ist.
Der hatte nicht mehr Angst vor jeder
Brücke, sondern nur noch vor jeder
dritten.
Und...
Dementsprechend haben wir uns da beide
dann auch ganz gut eingegroovt.
Es gab halt nur einen Alltag, auch wenn
jeder Tag unterschiedlich war, hat der
Alltag in dem Sinne, dass ich wusste, ich
steh auf, es heißt Sachen packen, dann
erst mal in eine Richtung wandern, dann
irgendwo mal eine kurze Pause machen und
dann irgendwie Essen suchen, Wasser
suchen, Schlafplatz suchen.
In welcher Form auch immer haben wir immer
irgendwie was gefunden.
Es war nie so, dass es dann in der
völligen Verzweiflung.
geendet ist der Abend und ja und dann
wusste ich Nudeln kochen oder was auch
immer ich halt noch im Rucksack hab und
dann schlafen und dann gehts wieder
weiter.
Und besonders die Zeit, die ich halt mit
dem Johnny verbracht hab.
Diese 24 Sieben, die wir unser Leben da
geteilt haben, das fand ich so so schön
und so wertvoll.
Und ich meine, da wächst man wirklich
zusammen mit einem Tier, wenn man das gut
behandelt.
Und das ist auch das, was mich immer
wieder
zum Reisen zieht mit dem Johnny, wo ich
immer wieder Lust habe, wieder eine Reise
zu planen, wieder zu überlegen, wie können
wir denn möglichst viel Zeit miteinander
verbringen.
Weil jetzt hier am Hof wohne ich zwar
direkt neben dem Eselstall.
Ich muss nur aus dem Haus gehen und die
Ecke laufen.
Und da ist der Eselstall, da steht der
Johnny mit seinen neuen Eselkumpels.
Aber trotzdem verbringen wir den Alltag
nicht zusammen, sondern ich hole ihn ab.
Ich bringe wieder zurück.
Und dann hat er da sein Leben und ich habe
hier mein Leben.
Und gerade diese 24 -7 -Zeiten miteinander
verbringen, das fand ich unfassbar
wertvoll.
Und das ist eben auch das, wo wir mit dem
LKW so ein bisschen drauf hinstreben, dass
man da noch mehr Zeit hat.
Ich finde es sehr spannend und sehr
authentisch und ehrlich von dir, dass du
beschreibst, dass auch so ein nicht
alltägliches Leben mit einem Esel durch
die Gegend zu wandern irgendwann einmal
Alltag wird.
Das ist was, was ich sehr häufig erlebe in
Interviews.
mit Menschen, die aus dem Alltag
ausgestiegen sind, Worchstab, Vanlife,
Reisende, wie er immer, dass die alle
beschreiben, dass auch dieses alltagsferne
Leben irgendwann einmal Alltag wird.
Und das finde ich einfach schön, weil es
wiederum zeigt, dass wenn du mit deinem
Leben, wo du immer gerade bist, nicht
glücklich und dankbar bist, dann wirst es
auch nicht sein, wenn du dich ans andere
Ende dieses Planeten begibst.
Was mich ja total fasziniert, und da
möchte ich noch einmal nachfragen.
Ein Edel ist ja normalerweise doch auch
ein ausgeprägtes Herdentier, hat meistens
zwei oder drei Freundschaften.
Also wir haben ja selber sechs Eseln und
drei Pferde, die in einer Herde leben.
Und das ist, was mir am meisten
fasziniert, dass du und der Johnny
offenbar, also er akzeptiert dich, nehme
ich einmal an, als Esel.
Also du bist für ihn wahrscheinlich ein
seltsam aussehendes Edelmädel, seine
Freundin, oder?
Sonst würde es ja nicht so klappen, dass
der ohne Weiteres mit dir alleine ist.
Und zwar gern auch mit dir oder mit Stefan
ist in dem sie noch.
Ja, also manchmal bin ich mir nicht so
sicher, ob der Johnny uns als Esel
bezeichnet oder sich selber als Mensch
bezeichnet.
Also er ist halt auch super neugierig.
Er möchte immer überall hin mit, wo wir
hingehen.
Er kann dann gar nicht verstehen, dass er
jetzt als Esel nicht in die Wohnung mit
reinlaufen darf oder so.
Das schaut er mich dann an, denkt sich,
wie?
Aber ist er doch da auch reingelaufen?
Voll unfair und so.
Und also beim Johnny war es
von Anfang an schon so, dass ich das
Gefühl hatte, dass er mehr ein
Einzelgänger ist als andere.
Also ich habe ihn ja leider auch da, wo
ich ihn gekauft habe, hatte er schon nicht
wirklich einen Buddy oder so, weil sonst
hätte ich ihn da auch nicht wegnehmen
können, wenn ich jetzt gesagt hätte, das
ist irgendwie, Johnny hat hier noch einen
besten Kumpel oder einen Bruder oder eine
Schwester oder eine Freundin.
Dann hatte ich das Gefühl, ich reise die
auseinander.
Das hätte ich nicht übers Herz gebracht,
aber das hatte der Johnny dort nicht.
Das ging relativ schnell, dadurch, dass
wir so viel Zeit miteinander verbracht
haben, dass ich dann auch das Gefühl
hatte, wenn wir zusammen unterwegs sind,
unsere Herde ist jetzt hier am Start.
Aber natürlich versuche ich das nicht
außer Acht zu lassen, dass der Johnny
immer wieder auf unseren Reisen
Eselkontakte hat.
Ich hätte damals kein Beiesel mitnehmen
können, weil das wäre logistisch einfach
nicht möglich gewesen.
Und wir waren ja auch drei Monate
unterwegs und leben jetzt nicht auf Dauer
so.
Aber auch auf der Reise schaue ich, dass
wir immer mal wieder bei Eselhöfen
vorbeikommen, zum Beispiel, dass der
Johnny einfach mal wieder diesen eseligen
Kontakt hat, sich auch mal wieder in
seiner Sprache unterhalten kann.
Ich muss sagen, das hat meistens ...
ihn bisher nicht wirklich interessiert.
Also die anderen Esel standen dann am
Stall und waren ganz neugierig und wollten
sie anschnuppern.
Und er ist halt nicht mal hingegangen, sie
anzuschnuppern, hat sich umgedreht und hat
gegraßt.
Es hat aber auch schon zweimal richtig gut
funktioniert.
Das war einmal in Frankreich auf einem
Eselhof.
Da haben die Esel so in den Weinbergen
gewohnt und da habe ich den Toni
freigelassen, mit denen in den Weinbergen
rumlaufen.
Und da war der Feuer und Flamme und war
total mit denen am Start.
Und das war total süß.
Da wusste ich schon gar nicht, ob ich ihn
jetzt da wieder trennen kann.
Also das ist mir nicht so leicht gefallen.
Ich bin dann erst mal selber alleine zum
Ausgang von der Weide.
Und dann ist er aber zum Glück doch
selbstständig wieder zu mir gekommen.
Und dann war ich so, okay, dann kommst du
wieder mit.
Und einmal waren wir in Albanien auf einer
Eselfarm auch.
Und da hat es dem Johnny auch verdammt gut
gefallen, was aber wahrscheinlich an den
35 Frauen lag.
Es gab nur einen Hengst und dann aber 35
Damen.
Dort war der Johnny auch wirklich Feuer
und Flamme und hat mit den Mädels
geflirtet.
Ich hatte das Gefühl, er schmeißt eine
Mähne von links nach rechts.
Ich war so wow, wenn du mal so mit mir
flirten würdest.
Jetzt bin ich fast ein bisschen
einverstehlich.
Da gibt es ja für Schweg auch so eine
Szene.
Wo der Esel von Schweig den Zaubertrank
trinkt, trinkt ein edles Pferd dieses, und
sie gibt Pferde.
So stelle ich mir das jetzt gerade vor.
Ich bin ein edles Pferd.
Kein Esel mehr.
Genau, genau.
Das hat ein bisschen gewirkt auf mich
damals in Albanien.
Aber wir waren auch schon bei vielen
Eselhöfen, wo sie nicht wirklich
interessiert hat.
Kommt wahrscheinlich auch immer so auf den
Charakter und auf die Situation drauf an.
Jetzt hier am Hof wohnt er ja mit neun
anderen Eseln zusammen.
Wenn wir dann aber auch mal längere Zeit
zu zweit unterwegs sind, habe ich absolut
nicht den Eindruck, dass ihm da was fehlt.
Aus dem Grund war er ja nicht...
Ich glaube, das Problem ist bei Eseln,
wenn die alleine sind oder bei allen
möglichen Tieren, die auch Herdentiere
sind, wenn die dann alleine in ihrem Stall
gehalten werden, wo sie keine Ansprache
haben oder nichts wirklich Neues passiert
oder sie haben...
Niemand, mit dem sie kommunizieren können,
sondern ich wäre jetzt angenommen auf der
Arbeit und der Johnny steht alleine in
seinem Stall und das Wochen oder Monate
lang.
Natürlich ist das schrecklich.
Also das ist wirklich niemals machen.
Aber wenn wir wenn wir zu zweit unterwegs
sind, ist der Johnny zwar auch alleine,
aber ich bin ja die ganze Zeit da.
Ich lass ihn ja nirgendwo alleine.
Er ist nur als einziger Esel dabei, aber
er hat ja die ganze Zeit Dinge zu
verarbeiten und Neues zu sehen und so.
Und ich glaube, diese beiden Dinge, die
muss man auch immer unterscheiden.
Ich halte mein Tier irgendwo alleine in
einem Stall oder in einem Käfig oder so
und ich bin selber mit meinem Alltag
beschäftigt oder beschäftige ich mich eh
die ganze Zeit und dann ist einfach diese
Verbindung auch da.
Darf ich in dem Fall gleich beim Alltag
wieder einhaken?
Wie hast du so Dinge gemacht, wie man muss
ja irgendwann einmal im Supermarkt auch
was einkaufen?
Genau, das sind meine Praxisfragen, die
kommen noch.
Da kann man Johnny ja auch nicht wirklich
mitnehmen, ne?
An die Brottheke.
Das war nicht so einfach.
Also mal zum einen deshalb, weil ich gar
nicht so oft an dem Supermarkt
vorbeigekommen bin.
Ich habe nämlich versucht, die ganzen
Städte und Ortschaften mit dem Johnny zu
meiden.
Einfach weil da meistens sehr viel Trubel
dann herrscht an Verkehr und dann geht
noch eine Traube von Menschen den Johnny
rum und so.
Und wenn ich aber wirklich einfach nur
eigentlich kurz was einkaufen wollte,
meine Kanister am Brunnen füllen und dann
wieder weiter, dann ist daraus mal schnell
so eine Tages -
Aufgabe geworden, sich durch eine Stadt zu
kämpfen.
Und dann war das ein bisschen
frustrierend, wenn ich dann am Abend
geguckt habe, dass ich heute nur
zweieinhalb Kilometer gekommen bin, aber
irgendwie fünf Stunden unterwegs war.
Das habe ich natürlich dann versucht,
irgendwie die Städte außenrum zu laufen,
eben diesen ganzen Trubel so ein bisschen
zu vermeiden.
Also schon allein, was Verkehr und Isl
angeht.
Aber dadurch bin ich halt auch
sehr selten an einem Supermarkt
vorbeigekommen.
Manchmal bin ich dann schon durch kleinere
Ortschaften.
Ich war aber nur dreimal in einem
Supermarkt in diesen drei Monaten, weil es
sich davor nicht ergeben hat.
Und einmal bei einer Tankstelle, weil es
sehr selten ergeben hat, dass ich
überhaupt an einem Supermarkt
vorbeigelaufen bin.
Und dann musste ich mir natürlich
überlegen, wie mache ich das, dass der
Johnny nicht mit reinkommt.
Ich habe ihn da draußen am Fahrradständer
angebunden.
Das fand er gar nicht cool.
Da hatte er dann panische Angst, dass ich
ihn alleine lasse, weil das hat er
natürlich nicht verstehen können, weil ich
bin den Johnny auch sehr selten an, auch
wenn wir irgendwo mal einen Schlafplatz
gefunden haben.
Dann mache ich halt den Fürstrick ab und
der darf außen rum, frei rumlaufen und
grasen.
Und dann kommt er schon wieder auch
selbstständig.
Und dass ich ihn dann da anbinde, das war
für ihn erst mal so ein Wow, warte mal
ganz kurz, irgendwas stimmt hier nicht.
Hallo, wo gehst du hin?
Wo gehst du hin?
Lass mich nicht alleine wie so ein
ausgesetzter Hundewelpe.
Und dann habe ich mich mit dem Johnny vor
den Supermarkt gestellt und gewartet.
Und die erste Person, die rauskam und den
Johnny streicheln wollte, habe ich dann
eben den Strick in die Hand gedrückt und
habe gemeint, einfach mal weiter
streicheln hier.
Der Esel ist ganz lieb, ich bin gleich
wieder da.
Das ist nicht so einfach, wenn man alleine
unterwegs ist.
Das war dann auf den Reisen, wo da Stefan
mit dabei war.
Wir haben uns ja vor vier Jahren
kennengelernt.
Da war das dann leichter.
Vor zwei Jahren war Stefan auf einer
kompletten Reise mit dabei.
Da ist es einfacher, wenn man sich da
aufhalten kann.
Wo warst du da?
Auf der letzten Reise waren wir im Balkan
unterwegs.
Da gibt es noch kein Buch drüber, liebe
Lott.
Kein Buch und ich habe nichts gesehn.
Ich arbeite dran.
Dann haben wir zum Glück immer wieder was
zu Essen geschenkt bekommen am Weg.
Oder wenn wir bei Privatleuten im Garten
übernachtet haben, dann bin ich immer zum
Abendessen eingeladen worden.
Das hätte ich nicht gedacht und nicht
erwartet, wie wahnsinnig gastfreundlich
die Menschen sind, wenn du mit einem Esel
ankommst und dementsprechend ...
Ich sag mal, auf eine gewisse Art und
Weise, wenn es dann schon dunkel wird und
so auch ein bisschen hilfebedürftig
aussieht, du Scheinchen.
Das hat mich sehr überrascht.
Also damit hätte ich überhaupt nicht
gerechnet.
Aber es war auch mein Glück, weil man so
viel Essen kann man nicht mitnehmen im
Rucksack.
Und ja, genau.
Also die drei Mal den Supermarkt und dann
aber ganz viele Male liebe Menschen am Weg
getroffen.
Das war cool.
Oder auch einmal ist mir eine
Fahrradfahrerin hat angehalten und meinte,
ob ich irgendwie was, ob sie mir was
bringen kann.
Sie wird irgendwie, ob ich was zu essen
brauche oder so, weil da vorne ist
irgendwie in der Stadt, ist ein Supermarkt
und sie wird mir was bringen.
Und das fand ich so cool, weil ich mir
dachte, krass, sie muss das ja irgendwie
auf dem Schirm haben, dass das für mich
gerade super schwierig ist, mit dem Esel
in die Stadt zu machen und in den
Supermarkt zu gehen.
Und ich mein, das muss man erst mal.
wenn man nicht selber in der Situation
steckt.
Und genau bei ihr habe ich dann eben auch
ein paar Nudeln und Pest und Brot
bestellt.
War nett.
Anderes Alltagsthema, wie ging es dir mit
Insekten?
Die dann...
Insekten, also bei uns heißt das Bremsen
oder so.
Pferde fliegen auf den Hals.
Also die meiste Zeit war es eh gut.
Da kann ich mich jetzt nicht dran
erinnern, ob mich das extrem gestört hat.
Ich weiß aber noch, als wir dann in
Italien waren und nicht mehr in den
Bergen, sondern so in der flachen Ebene,
da war es richtig warm.
Da weiß ich, dass der Johnny dann, also da
ging es dann Richtung Meer zu.
Da haben wir auch immer an dem Kanal
übernackt.
Also da wo Wasser ist, ist sowieso immer
schon mal schwierig.
Und da waren schon extrem viele
Stechmücken, also Bremsen im Wald schon
zwischendurch mal.
Aber das war jetzt auf der Reise bei den
Alpen nicht wirklich nennenswert.
Aber Insekten und irgendwelche Fliegen und
so.
Da habe ich dann für den Johnny auch
einmal über eine Pferdedame so Augen
tropfen besorgt, dass es einfach ein
bisschen deine Augen beruhigt.
Weil natürlich werden da ständig Fliegen
dransitzen und so dann Tränen.
Und auf der letzten Reise habe ich dann
auch so eine.
So eine Fliegenmaske für ihn besorgt in
Johnny Größe, weil die war jetzt auf der
letzten Reise in Bosnien echt
überlebensnotwendig gefühlt.
Weil da waren also ich habe in meinem
ganzen Leben noch nicht so viele Insekten
gesehen und so viele Bremsen und wir
konnten nicht mal eine Pause machen, weil
Stefan und ich haben uns hingesetzt und
haben dann also in Bosnien eben unser
Picknick ausgepackt und auf einmal
galoppiert der Johnny durch den Wald davon
und wir sind noch.
wo es hinterher gerannt und mussten erst
mal den Ton hier, weil er einfach so
gepesackt wurde die ganze Zeit von den
Fiesern, dass er einfach nur noch weg
wollte.
Und dann habe ich ihn auch komplett
eingeschlagen in eine Decke und
mittlerweile habe ich mir so eine
Zebradecke gekauft, damit er da eben
aussieht wie ein laufendes Zebra anstatt
wie ein laufender Esel, damit er da nicht
ganz Stress hat.
Aber ja genau, da gab es schon
Extremsituationen, aber auf der ersten
Reise in den Alpen war das eher nicht der
Fall.
Deutschland wahrscheinlich auch nicht so
extrem, oder?
So Richtung Naden rauf?
Ich glaube es nicht.
Natürlich ist es immer, wenn du irgendwo
an einem Bach bist oder an einem See bist
oder an mehr oder weniger stillstehendem
Gewässer, würde ich jetzt vielleicht nicht
direkt daneben mein Zelt aufbauen.
Aber im Vergleich zu dem, was ich so im
Balkan mitgemacht habe, hatte ich
Jetzt in Deutschland nicht das Gefühl,
dass es so extrem wild war.
Aber ich hatte trotzdem immer für den
Johnny auch Antipromen und so was dabei.
Also Insekten -Spray und so habe ich für
den Johnny hauptsächlich dabei, habe ich
für mich ehrlich gesagt sehr selten
benutzt, weil tatsächlich auch das Ding
ist, wenn der Esel dabei ist, dann gehen
die Tiere wirklich erstmal auf den Esel
anstatt auf mich.
Und da hat er mir dann noch mehr Leid
getan.
Und der Johnny...
mal an, ganz genau wo eine Bremse sitzt
und dann soll ich ihn die weg machen.
Er schiebt mich dann zum Beispiel, wenn
ich neben ihm laufe, ich hab ihn meistens,
läuft er rechts von mir und entweder ist
es eine Bremse an seiner linken Halsseite,
dann überholt er mich und schiebt mich so
rüber, dass ich quasi an seinem Hals auf
der Seite irgendwie die Bremse wegmache
und wenn die Bremse aber auf der anderen
Seite ist, da wo ich nicht laufe, also auf
seiner rechten Halsseite, dann macht er
langsamer und schiebt seinen Kopf.
hinter mir auf die andere Seite rüber,
dass ich dann auf der anderen Seite die
Bremse wegmache.
Sehr clever.
Eine letzte Praxisfrage, die ich mir
überlegt habe, ist, wenn man Klopabier
einkauft, die gibt es ja meistens nur in
diesen 10er -Packungen.
Du hast in John sicher keine 10
Klopabierrollen irgendwo auf den Rücken
geschnallt.
Das wäre eher peinlich.
Wie hast du das gemacht?
Den Rest verschenkt.
Genau, also in ...
Das ist eine gute Frage.
Ich überlege gerade, ob ich irgendwann mal
so eine volle Packung irgendwo stehen
lassen und nur zwei Klopierollen
mitgenommen habe.
Ich glaube, so würde ich das tatsächlich
machen.
Ich glaube, ich würde tatsächlich so eine
ganze Packung dann halt kaufen und dann
aber an der Kasse sagen, tut mir leid, ich
bin Wanderin, ich brauche nur die zwei,
ich lege die dahin, vielleicht wollen Sie
die mit nach Hause nehmen.
Würde ich einfach so kommunizieren.
Da wo ich Klopapier gekauft habe, das
waren so kleine Kante -Emma -Läden in den
Alpen.
Die haben tatsächlich auch einzelne Rollen
oder zwei zusammen.
Okay.
Genau.
Wir haben nur schon sehr kreative
Vorstellungen gemacht.
Auf den Ohren, im Schweifen, lang Fädeln.
Also, wenn er dann der Klo ist, oder eine
Verhäuntlung, weiß ich nicht.
Aber ja, auf jeden Fall muss man halt mal
für mehr zahlen, als dass man dann
schlussendlich mitnehmen kann.
Genau, in den kleinen Tante -Emma -Läden
gibt es die tatsächlich auch noch einen,
wenn man manchmal Glück hat.
Und ich hatte ja dann auch eben eine
Schippe dabei, wo ich dann, wenn ich halt
irgendwo in der Natur war und wirklich
keine Möglichkeit hatte, irgendwo aufs Klo
zu gehen, dann habe ich mir halt ein Loch
gegraben.
Das Klopapier kann man, wenn jetzt gerade
nicht weit ...
Brandgefahr besteht, kann man das
Klopapier ja auch ganz einfach verbrennen.
Manchmal hatte ich auch noch einen, also
ich hatte immer so Müllsäcke dabei, wo ich
dann halt auch meinen Müll einfach
mitgeschleppt habe, sei es Klopapier oder
sei es OBs, wenn ich meine Periode hatte,
was ja auch bei Frauen vorkommt, wenn die
auf Wandern sind.
Und die wollten natürlich nicht irgendwo
im Wald lassen.
Und ich hatte halt immer so eine kleine.
Mülltüte dabei und habe dann entweder
meine Sachen verbrannt oder halt an der
nächsten möglichsten Situation
weggeschmissen.
Und wie hast du das gemacht mit Wäsche
waschen?
Ich hatte eine Naturseife dabei, sowas,
was eigentlich auch so Asche und Kohle
ist.
Das heißt, ich konnte dann auch einfach im
Fluss mal was auswaschen.
Ich hatte auch nicht viele Sachen dabei.
Das heißt, wenn ich jetzt mal einen Tag
Pause gemacht habe und es war warm, dann
habe ich mich im Bikini hingesetzt.
und habe den Rest einfach alles per Hand
gewaschen.
Also diese drei T -Shirts und ein Pulli
und eine lange, eine kurze Hose.
Und habe halt auch nur Sachen mitgenommen,
die relativ vom Stoff her sehr leicht sind
und leicht trocknen.
Also Merino hatte ich damals noch nicht,
dafür hatte ich kein Geld.
Das habe ich mittlerweile dabei.
Aber ich habe auch nur Sachen mitgenommen,
wo ich wusste, ich kann die alle gemeinsam
auch in eine Waschmaschine stecken.
Wenn wir zum Beispiel mal irgendwo zu
Besuch waren, wurde mir angeboten, ob ich
mal meine Sachen waschen will.
Und dann habe ich auch die Klamotten so
kombiniert, dass man die alle gemeinsam
waschen kann, dass man da jetzt nicht
aufpassen muss wegen, jetzt habe ich einen
weißen T -Shirt auf gar keinen Fall.
Das ist super unpraktisch.
Und ich habe aber auch ganz oft einfach
mit der Hand dann mal was ausgewaschene,
entweder an einem Fluss, an einem Brunnen
oder wenn ich halt irgendwo mal ein
Waschbecken hatte oder so.
Einmal habe ich in einem Hühnerstall
übernachtet.
Also das war so ein ganz großes
Freilaufgehege für Hühner und Gänse und
Enten.
Und da habe ich dann versucht, da war so
ein Wasserhahn und ich habe angefangen,
mich so ein bisschen abzuduschen, weil ich
total geschwitzt habe und wollte auch mal
ein T -Shirt waschen.
Währenddessen war ich aber barfuß in der
Hühnerscheiße gestanden.
Ich weiß nicht, ob das danach besser
gerochen hat.
Werbung!
Ho!
Bist du großer und kleiner Viecher?
Utsi ha viel gerühmter Hufsoh...
Huf Sonnenweide Natürlich musst du nicht
unbedingt eine Hymne für Huf Sonnenweide
singen.
Fürs erste reicht uns auch schon eine 5
-Sterne -Bewertung, eine nette Rezension
oder ein Abo für den Podcast.
Ganz besonders freuen wir uns über eine
Spende oder Patenschaft.
Alle Infos dazu findest du auf www .hof
-sonnenweide .at Und wenn du dann mal zum
Patenschaftstag vorbei kommst, dann kannst
du ja...
immer noch singen.
Werbung Ende.
Vielleicht ist das jetzt eine große Frage,
weil sie würde mich schon interessieren.
Wie hat der Johnny eigentlich dein Leben
verändert?
Kann man das so fragen?
Kann man das so beantworten?
Fragen schon.
Also der Johnny, der hat mein Leben
komplett verändert.
Dadurch, dass er da ist, dadurch, dass er
ein Teil von meiner Familie oder von der
Familie geworden ist und ein Teil von mir.
Dadurch, dass ich auch einfach weiß, egal
wie...
stressig gerade vielleicht mein Alltag ist
oder was auch immer gerade in meinem Leben
vor sich geht.
Der Johnny ist da.
Der lebt im Hier und Jetzt.
Der ist nach wie vor mein ganz entspannter
Lebensgefährte, eseliger Lebensgefährte.
Und das tut mir schon gut, dass ich
einfach weiß, egal was gerade in meinem
Leben los ist, ich habe da auch so einen.
So einen Entspannungspunkt und ich werde
und ich.
Und ich gehe mit dem Johnny spazieren, was
ich ja ganz oft mache, was ich sonst nie
machen würde oder nie gemacht hätte,
glaube ich, dass ich einfach loslaufe und
stundenlang durch den Wald laufe.
Mit dem Johnny mache ich das aber.
Das heißt, der Johnny an sich ist einfach
da und schenkt mir Liebe und hat mich lieb
und ist gerne dabei und ist neugierig.
Und gleichzeitig mache ich aber mit ihm
auch so viel, was ich einfach alleine
nicht machen würde.
Und.
Ja, und eigentlich, also wenn ich jetzt
mal überlege, was ich gerade beruflich
mache und so, ich würde wahrscheinlich
ganz woanders stehen, wenn ich den Johnny
nicht kennengelernt hätte und nicht in
Reise gemacht hätte.
Dementsprechend bin ich dem Johnny und
aber auch mir, dass ich diese
Möglichkeiten ergriffen habe, da sehr
dankbar dafür.
Und.
Ja, der Johnny ist einfach ein wahnsinnig
guter Freund und der auch eben Familie
mitnimmt.
Ich weiß dann immer nicht, ob ich ihn dann
mehr
so als als Kind bezeichnen soll oder
irgendwie als eine Art anderen Partner
oder Onkel oder keine Ahnung.
Da gibt es irgendwie keine, keine, keine
gute Beschreibung dafür.
Das ist einfach der Johnny.
Aber der Johnny hat schon extrem mein
Leben verändert, dadurch dass er halt
offensichtlich mir gezeigt hat, dass er
Lust hat, ein Teil von meinem Leben zu
sein, als wir damals das erste Mal
spazieren gegangen sind.
Und da bin ich ihm sehr dankbar dafür.
Sehr schön.
Du hast gerade erwähnt, was du jetzt
beruflich machst.
Du hast ja eigentlich eine abgeschlossene
Schauspielausbildung.
Das impliziert irgendwie, dass du mal
Schauspielerin werden wolltest.
Inwiefern hat sich das verändert oder wie
gehört das jetzt zu deinem Leben?
Spielt es noch eine Rolle?
Was machst du jetzt gerade beruflich?
Also genau, ich habe die
Schauspielausbildung gemacht und habe dann
aber direkt nach der Schauspielausbildung
...
Währenddessen war es nicht in der
Ausbildung, mein Papa ist gestorben.
Und direkt nach der Ausbildung habe ich
dann beschlossen, bevor ich jetzt anfange,
mich bei Tausend Dingen zu bewerben und
mich da ultra reinzusteigern, möchte ich
mir erst mal meinen Traum erfüllen, mit
dem Esel wandern zu gehen.
Das war auch so ein Traum.
Die Tauchbildausbildung war auch ein
Kindheitsraum für mich.
Das habe ich im Kindergarten schon gesagt,
was ich das mal machen möchte.
Und dann habe ich mir direkt nach der
Ausbildung den Johnny gekauft.
Und dann sind wir gemeinsam losgewandert.
Und nach dieser Wanderung oder auf der
Wanderung habe ich ja immer wieder
Menschen kennengelernt, die danach dann
wegweisen zu meiner Zukunft waren.
Nach der Ausbildung kamen dann die
Projekte mit hast du nicht Lust ein Buch
zu schreiben?
Und wie wäre es denn, wenn du auf den
Bühnen live von deinen Erfahrungen
erzählst mit Videos und Fotos im
Hintergrund?
Und so ist das dann alles ins Rollen
gekommen.
Genauso die Erlebnispädagogik ja auch.
Waldkindergarten, da habe ich die Bettina
auf der Wanderung kennengelernt und so
weiter und so fort.
Und genau, und das hat sich dann dadurch
so entwickelt, dass ich gar nicht mehr so
die.
Das Bedürfnis hatte, dann danach in die
Schauspielerei direkt einzusteigen, also
was halt Castings angeht.
Ich hatte dann auch eine Agentur, aber ich
habe dann relativ schnell gemerkt, mit
der, also so wie ich mich gerade
selbstständig mache, mit dem, was.
was mir total am Herzen liegt mit dem
Eselwandern und mit dem Buchschreiben.
Und ich wollte schon immer mal ein Buch
schreiben.
Ich wusste noch nicht über was.
Und auf einmal kann ich auf der Bühne
stehen und zwei Stunden lang von meinen
Erlebnissen und Erfahrungen erzählen.
Und das hat ja auch irgendwie was mit
Schauspielerei zu tun.
Ich meine, welche Schauspielerin hat eine
zweistündige eigene Bühnenshow für sich?
Die hat die Schauspielausbildung auf jeden
Fall voll was gebracht.
Aber die meine Agentur, da habe ich dann
irgendwann.
Ihnen einfach auch gesagt, es tut mir
leid, ich schaffe es gerade allein schon
zeitlich, nicht da bei sämtlichen Castings
teilzunehmen, weil ich dann auf einmal
eben in diese Selbstständigkeit auf eine
andere Schiene reingerutscht bin, wo ich
das Gefühl habe, das ist viel mehr meins
und das passt auch total gut zu mir.
Was aber nicht bedeutet, dass ich die
Schauspielerei auf Dauer abschreibe.
Aber da muss man sich ja auch wieder sehr
viel Zeit investieren und da rein.
und ich bin gerade so glücklich mit meinen
Jobs und mit der Arbeit, wie ich das mache
und wie ich da leben darf und dass ich
davon erzählen darf und schreiben darf und
wie geil ist das denn?
Und deshalb vermisse ich da gerade auch
eigentlich gar nichts.
Aber wenn jetzt mal zufällig mich da
irgendwo so ein Regisseur sieht, der sagt,
hey, ich habe irgendwie hier einen Film
und das ist genau der Typ, den ich
brauche.
Das nächste Bond gehört.
Ja, dann habe ich die Ausbildung und
dann...
Genau, dann wäre ich da auch offen dafür.
Es ist jetzt nicht so, dass ich sage, ne,
mit der Schauspielerei will ich nichts
mehr zu tun haben, aber genau, man kann
halt auch nicht alles gleichzeitig machen.
Im Moment bin ich da sehr glücklich mit
dem, wie ich das mache.
Klingt auch viel besser als Hollywood.
Ich stehe trotzdem auf der Bühne und hab
da mein Publikum.
Wovon träumst du?
Wobei das eigentlich gar nicht geplant
war, das muss ich noch kurz dazu sagen.
Ich bin mit dem Johnny losgelaufen und
hatte absolut nicht ...
auf dem Schirm, dass ich das mal
öffentlich machen werde oder dass sich da
überhaupt irgendwie Menschen dafür
interessieren.
Das hat sich dann erst während der Reise
und vor allem auch nach der Reise
entwickelt, dass ich dann eben jetzt zum
Beispiel meine Multimedia -Show auf der
Bühne mache und dann erst mal gucken
musste, habe ich denn überhaupt Video und
Fotomaterial, das ich dafür verwenden
kann, weil das war nicht geplant.
Genauso wenig wie es geplant war, da dann
ein Buch drüber zu schreiben und es hat
sich halt irgendwie so entwickelt.
Genau, aber das war nicht der Sinn der
Sache, da jetzt mit einem Esel zu wandern
und dadurch dann irgendwo im Mittelpunkt
zu stehen.
Ich habe nicht gedacht, dass das
irgendjemand impliziert, ehrlich zu sein.
Ich dachte, ich gehe jetzt alleine hier
mit meinem Johnny wandern und verabschiede
mich von allen sämtlichen anderen
Connections.
Bin jetzt einfach mal drei Monate alleine
mit meinem Esel unterwegs und das wird
überhaupt niemand interessieren, weil ein
Esel ist ja auch ein normales Tier.
Also es war für mich jetzt ist ja kein
Känguru oder so.
Und dass das dann aber trotzdem irgendwie
dann alles so gekommen ist, da war ich
dann selber oder ich bin ehrlich gesagt
selber immer noch manchmal überrascht.
Also das ist ja doch nur im Wandel, oder?
Ja, für uns ist es das, aber so wie du es
vorher schon beschrieben hast, das die
Elisabeth erlebt immer wieder und wenn ich
mit ihr unterwegs bin, ich genauso, das
hat da Riesenanziehungskraft.
Weil es einfach...
grandiose, großartige Tiere sind, die, so
wie du es beschreibst, die sind im Hier
und Jetzt und das ist einfach eine
Präsenz, die spürt man.
Da sind Menschen fasziniert davon.
Wenn sie es sehen wollen, wohlgemerkt.
Natürlich gibt es Leute, die rennen dran
vorbei und schauen auf ihr Smartphone und
kriegen es nicht einmal mit.
Aber die Leute, die den Esel anschauen und
ihn wirklich betrachten und wahrnehmen,
die kriegen das einfach mit.
Ja, und ich glaube auch, dass diese
Sehnsucht nach
weg von diesem höher, schneller, weiter,
wo wir die ganze Zeit im Alltag auch so
ein bisschen reingepresst werden immer
wieder, dass diese Sehnsucht schon sehr da
ist, mehr im Moment zu leben oder mehr mal
da zu sein und eben nicht die ganze Zeit
auf dem Handy erreichbar zu sein oder
schon wieder irgendwas Technisches
herumzudatteln oder so, sondern eben genau
dieses ganz, ganz einfache, basierte
Leben, was, glaube ich, so ein Mensch, der
mit dem Esel da an dir vorbei wandert,
irgendwie so ein bisschen ausstrahlt.
Wie wenig man eigentlich im Leben braucht
und wie minimalistisch man aber glücklich
sein kann, dass es mir dann auch auf der
Reise bewusst geworden ist, dass genau das
Ding, also auch so was war, was die Leute
dann interessiert hat oder angezogen hat.
Und mich ja auch immer noch immer wieder
anzieht und motiviert mit dem Johnny
wieder loszuziehen.
Ich liebe diesen Minimalismus.
Also das einfache Leben sozusagen, das ist
das, was es jetzt noch ausmacht, den Reiz.
Und was noch?
Definitiv das einfache Leben.
Wenn du ein Tier dabei hast, dann ist,
glaube ich, der Eisbrecher auch einfach
schon mal leichter da.
Wenn man alleine wandert, dann weiß man ja
erst mal, vielleicht kann man dann noch
fragen, wo wanderst du denn hin?
Aber es ist schon mal die Hürde größer,
jemand Fremdes anzusprechen.
Wenn da ein Tier oder ein Kind dabei ist,
das sind meistens diese einfachen
Eisbrecher.
Geschichten, wenn man dann hingeht, der
Hund ist ja süß, darf ich den mal
streicheln?
Wie alt ist er denn?
Wie lange habt ihr euch denn schon?
Wo wandert ihr denn hin?
Genau das gleiche mit einem Kind.
Kinder sind ganz offen und da ganz denken
da nicht viel drüber nach, sondern die
laufen einfach rüber und sprechen dich an
und sagen, was hast du da in der Hand?
Und schon kommt man irgendwie ins
Gespräch.
Erst mal mit dem Kind und dann mit den
Eltern dazu.
Und mit dem Esel, mit dem Johnny war es
eben genauso.
Ich wurde erst mal angesprochen, darf ich
den Esel streichen?
Der ist ja süß und so.
Wie übernachtet ihr denn?
Und schon hatte ich einen
Übernachtungsplatz.
Genau.
Ich glaube, das ist irgendwie so was
Einfaches, wo sich auch mehr Menschen
trauen, auf dich zuzukommen, dich
anzusprechen.
Ich war ja auch nicht bewusst, als ich
losgewandert bin.
Ich war ja noch nie wandern davor in
meinem Leben.
Das sind alles so die Erfahrungen, die ich
dann auf dem Weg machen durfte.
War das so im Balkanbereich, Albanien und
so weiter, war das da auch so stark?
Weil da gibt es ja eigentlich noch mehr
Eseln als bei uns.
Auch Nutzeisel nehme ich mal an.
Ja, also habe ich mir auch gedacht, dass
es da vielleicht weniger ist.
Ich glaube, es war auch ein bisschen
weniger.
Der Esel an sich das Tier, das ist schon
ein relativ normales Tier da unten, was
ich auch angenehm fand.
Aber die Tatsache, dass der Esel aus
Deutschland ist und wir mit unserem Esel
hier Urlaub machen, das war dann so, wie
ihr macht mit dem Esel Urlaub?
Also für uns sind die Esel zum Arbeiten
da, die sollen unser Essen und so weiter,
den Berg da hoch schleppen.
Wie macht ihr mit dem Esel Urlaub?
Also...
Diese Kombination hat dann natürlich
wieder auf Interesse gestoßen.
Gleichzeitig hat der Johnny auch im
Vergleich zu den anderen vielen, die wir
dort leider gesehen haben, verdammt gut
ausgesehen.
Also nicht alle haben da so viel Futter
und so gute...
Ich will mich jetzt nicht selber loben,
aber...
Ihr wisst, was ich meine.
Es gab zum Beispiel auch Moolib, da war
das Halfte komplett in die Nase
reingeschnitten.
Da habe ich dann erst mal angefangen, das
mit Bluespray und mit Creme und so zu
versorgen.
Und Johnny sah extrem gut aus.
Und ich hatte auch einmal eine Situation,
da kam fünfmal hintereinander ein Mann,
der den Johnny kaufen wollte.
Weil er braucht den Esel für seine
Arbeiten irgendwo und der sieht so gut aus
und so gesund und so kräftig.
Und wir wollen ihn bestimmt nicht mehr mit
nach Deutschland nehmen, das ist viel zu
viel Aufwand.
Und dann ist er jeden Tag mit mehr Geld
gekommen.
Und ich habe immer versucht zu erklären,
dieser Esel ist nicht verkäuflich.
Das ist unser Familienmitglied.
Du würdest ja auch nicht dein eigenes Kind
verkaufen.
Als ich dann irgendwann gesagt habe, er
kann mit einer Million Euro ankommen, ich
werde den Johnny nicht verkaufen.
Ich glaube, da hat das dann irgendwann
gecheckt.
aber auch erst nachdem der Stefan dann
auch ein bisschen vehementer geworden ist.
Weil wenn da so eine kleine Frau ankommt,
dann wird der nicht immer der größte
Respekt geschenkt.
Okay.
Ja, ich, ich, ich, ich, ich
und wie es euch dann damit geht und was
die Planungen für Fragen aufkommen.
Also bitte, bitte schreibt mir, wenn du da
auf der Reise auch irgendwelche Fragen
hast oder Hilfe brauchst.
Unbedingt, ja.
Ich finde das echt schön.
Ich bin sehr gespannt, wie es euch dagegen
geht.
Ja, ich auch.
Ich muss jetzt sagen, je näher es rückt,
desto komisches Gefühl im Bauch.
Und da wollte ich dir 1000 Fragen.
Die letzten Tage davor waren schlimm,
oder?
Vorm weggehen oder wie ist dir da
gegangen?
Also vor allem ich kann mich hauptsächlich
an den letzten Abend erinnern und da bin
ich absolut verzweifelt, weil das heißt,
da saß ich mit meinem ganzen Giraffe, was
ich mir dachte, was ich mitnehme, auf dem
Küchenfußboden und habe das alles auf so
einem großen Teppich ausgebreitet, mal
einen Überblick zu haben, dass alle
Sachen, die ich brauche, mal gemeinsam da
auf einem Teppich liegen und
zusammenstehen und dann
habe ich erst mal gemerkt, dass es viel zu
viel gedöhnt ist, was ich mir einbilde,
was ich da mitnehmen muss.
Wie gesagt, wenn man noch nie wandern war,
dann ist es echt schwierig einzuschätzen,
was da jetzt überflüssig ist und was man
braucht.
Das fällt mir mittlerweile viel leichter.
Und dann war auch noch meine Waage kaputt
und ich wollte ja eben das genau abmessen,
wie viel Johnny trägt, wie viel ich trage.
Und dann habe ich nur die Küchenwaage von
meiner Nachbarin ergattern können und habe
dann alles einzeln abgewogen und auch so
eine Tabelle zusammengeschrieben.
Und dann immer wieder das abgezogen und
das doch wieder weggelegt und das wieder
hingelegt.
Und dann doch lieber eine Packung Nudeln
reicht.
Und an dem Abend, also ich bin bald
verzweifelt, das alles irgendwie richtig
einzupacken, schlussendlich dann auch.
Und ja, und da dann auch echt nicht gut
geschlafen.
Ich habe vielleicht zwei Stunden
geschlafen in der Nacht davor.
Und hab versucht, mir einzureden, du
liegst jetzt hier in einem Bett.
Dieses Bett ist richtig bequem.
Du hast die nächsten Monate nur noch eine
Isomatte.
Genieß das.
Aber das hat alles nicht funktioniert.
Ich war halt innerlich, hatte so viel
Adrenalin in mir, dass ich eigentlich
einfach nur not wollte.
Und das Gute ist ja, mein Gott, wenn du zu
viel mitnimmst, dann verschenkst du die
Sachen irgendwo oder schickst sie nach
Hause oder gibst sie irgendjemandem
oder...
der Andi kommt und holt das ab oder so.
Wenn du zu wenig mitnimmst, genau das
Gleiche.
Du bist ja nicht direkt aus der Welt.
Es ist ja nicht so, dass ihr gleich da
jetzt, keine Ahnung, hunderte oder
tausende Kilometer weit wegfahrt und da
fangt ihr an zu wandern, sondern du läufst
ja von zu Hause los.
Das heißt, erst mal ist da die Entfernung
auch mal noch nicht so groß, wenn
irgendwas fehlen sollte.
Und ich glaube, da darf man sich nicht so
verrückt machen.
Also.
Ich hab mich damals zu verrückt gemacht,
aber ich werde auch mit meinen 24 Jahren
da noch einfach ein bisschen grün hinter
den Ohren.
Und die Lise wird die sechs Jahre älter,
also insofern.
Das war jetzt dein Scherz.
Ich sehe es gerade wie die Lotte überlegt,
wie alt ich bin.
Ich bin jetzt 31, das ist schon ein erster
Mal her gewesen.
Fast im selben Alter.
Die erste wie die Motown.
Ich habe ja schon kleine Wanderungen
gemacht mit ein paar Übernachtungen und
habe mich sehr informiert.
Die Christina Thürmer, das ist so eine
Weitwanderfrau, die ultra leicht unterwegs
ist und da bin ich in diese Community
rein.
Und das hilft dann schon, wie das
allererste Mal gegangen bin, ist es mir so
gegangen, ich habe den Rucksack geparkt
und mir hat es nach hinten wie ein Käfer
auf den Rücken geschmissen.
Es war einfach viel zu schwer und das
waren nur drei Tage.
Das ist gar nicht so, aber es ist halt
schon groß, einfach zu gehen.
Aber es ist ein Schwang zwischen Euphorie,
Freude und manchmal kurz Verzweiflung.
Aber ich glaube, das gehört dazu, oder?
Ja, das ist ganz normal.
Macht sich dann nicht so sehr verrückt.
Das ist ganz normal.
Es kann auch nicht immer alles irgendwie
cool sein.
Es wird immer mal wieder so Situationen
und Momente geben, wo man sich
fragt oder wo ich mich zumindest gefragt
habe, was tue ich da eigentlich?
Ich könnte jetzt auch einfach im Sommer
irgendwo an einem See liegen.
Aber ja, ich glaube, das ist ganz normal
bei jeder Reise.
Die obligatorische vorletzte Frage.
Lotta, gibt es irgendwas, was wir dich
nicht gefragt haben, was du unbedingt noch
loswerden wolltest?
Frage?
Ich glaube nicht.
Ich glaube, ich habe wirklich die
wichtigsten Sachen, habe ich, glaube ich,
rausgehauen können.
Wir verlinken natürlich deine Homepage, wo
man auch die Bücher kaufen kann, erwerben
kann.
Ich kann euch sehr ans Herz legen, falls
die Lotte wieder in Österreich ist oder
auch in Deutschland unterwegs schaut euch
den Vortrag an.
Es macht mega Spaß.
Das sieht man auch per Website.
Immer wenn es neue...
Vorträge gibt, kann man einfach bei
eseljohny .de.
Genau, und es ist sehr inspirierend.
Nachbauen kann.
Weil, wie gesagt, das war der letzte
Auslöser, warum ich mich jetzt auch auf
den Weg mache.
Also ihr könnt sehen, was daraus wird,
wenn man sich so einen Vortrag anschaut.
Seid vorsichtig.
Genau.
Dann meine letzte Frage.
Es gibt die Last Die Sau raus Playlist,
gibt ein Lieblingslied, einen
Lieblingssong, den du da gerne drauf
packen möchtest.
Was hörst du am liebsten?
Ich hab auf der Reise oder auch danach
dann immer mal wieder das Lied gehört.
E -Hop Zeit.
Das ist von einem Österreicher.
Wie heißt der jetzt wieder?
Christoph, Christoph, Christoph irgendwas.
Ich schick dir das, weil ich finde den
Rekord einfach perfekt zu dem, was der
Johnny und ich da gemacht haben.
Und
Was ich auch immer mal wieder höre, wenn
ich zum Beispiel auch gerade den Van packe
oder mich auf eine Reise vorbereite oder
so, dann höre ich dieses Lied immer mal
wieder.
Da geht es eben darum, dass ich Zeit habe
und kein grosses, dickes Auto, sondern
dass ich mir quasi mein Geld in
wunderschöne Erinnerungen verwandele.
Perfekt.
Dann Johnny.
ist ja ein der Protagonisten von Dirty
Dancing, oder?
Kann das sein?
Johnny?
Mein Baby gehört zu mir.
Genau, ich bin der.
Siehst du, ich bin der.
Ich kenne mich aus.
Dann packen wir einen Song von Dirty
Dancing drauf.
Okay, welchen?
Ich weiß nicht.
Jetzt weiß keinen.
Nein, ich kenne den Film, aber was da
jetzt alles spielt.
Ich werde mir das zu Gemüte führen.
Schau mir Dirty Dancing an.
Ja.
Super.
Ich bin doch 20 Jahre älter.
Ich kenne den auswendig, ich kenne jedes
Lied, ich kenne alles.
Kannst mitsprechen.
Ich werde mir eine feminine Seite
auspacken, meine Nagelfeile und die
Lockenwicker.
Du hängst jedes Mal dabei, wenn ich
zufällig da wische.
Ja, Lotta, vielen herzlichen Dank für
deine Zeit.
Super, dass es dir geklappt hat.
Genau.
Wir sind da und wir sind auch in Wien.
Ja, und wir freuen uns sehr, wenn du uns
besuchen kommst.
Genau, du bist herzlich eingeladen,
unseren Hof zu besuchen.
Hier gibt es ein paar Esel.
Danke schön.
Danke schön.
Ich habe mir das eingetragen im August,
ich hoffe, das klappt.
Genau, ich kann es noch nicht
hundertprozentig versprechen, aber ich
habe, da watschen wir dann, wenn es ein
bisschen näher rückt, auf jeden Fall
nochmal, aber da, genau.
werde ich auch in die Nähe reisen und dann
habe ich natürlich sofort an euch gedacht,
weil ich mit euren Hof sehr sehr gerne
kennenlernen.
Das ist natürlich die Frage, ob ihr dann
gerade dort seid oder gerade am Wandern
seid und ich treffe dann den Andi an.
Genau, ich bin auf jeden Fall da.
Andi muss da sein und ich bin
wahrscheinlich, wenn alles gut geht, noch
nicht da.
Ja, das ist sehr cool.
Dann hoffe ich, dass du da noch nicht da
bist.
Vielen lieben Dank an dich und an euch da
draußen.
Lasst's die Sau aus.
Tschüss.
Bye bye.
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